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 Post subject: Château St Jean - Die Geschichte
PostPosted: Mon Jun 13, 2011 6:17 am 
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Joined: Mon May 15, 2006 5:30 pm
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Das Schloss Saint Jean
Sitz von BUGATTI AUTOMOBILES SAS

Jeder, der regelmäßig auf der Straße zwischen Molsheim und Sélestat fährt, kennt das Schloss St Jean, Sitz von Bugatti Automobiles SAS, das etwa 300 m vom Dorlisheimer Kreuz entfernt aus der Landschaft herausragt.
Wie viele aber wissen, dass früher an der Stelle dieses vor circa 100 Jahren errichteten Gebäudes eine Komturei des Johanniterordens stand, in der über mehrere Jahrhunderte hinweg eine Gemeinschaft ritterlicher Mönche lebte?
Der Orden der Hospitaliter bzw. der ritterliche Orden Sankt Johannis vom Spital zu Jerusalem wurde im Jahre 1099 zur Zeit des ersten Kreuzzuges gegründet. Zweck dieses Ordens war der Dienst am Hospital für Pilger, das einige Jahrzehnte zuvor in Jerusalem von einem reichen Kaufmann aus Amalfi errichtet wurde. Papst Paschalis II. bestätigte im Jahre 1133 die Regel, die dem Orden von seinem Gründer Gerard gegeben wurde.
Es waren also Ritter jener religiösen Miliz, welche die Gründung dieser Hospitaliter-Gemeinschaft miterlebten.
Das genaue Datum ist nicht bekannt, doch laut der vernünftigsten These soll die Gemeinschaft Anfang des XIII. Jahrhunderts gegründet worden sein.
Das ehemalige Hospital, zu dem ein gepflasterter Weg führte, dürfte an einer Stelle gestanden haben, die man „Kein Gebreit“ nennt, da man dort Überreste in 60 Meter Tiefe gefunden hat.
1512 wurden die Gebäude zerstört, doch das Gut blieb bis zur Revolution als Komturei des Malteser Ordens erhalten.
Zur Zeit der Revolution im Jahr 1798 wurde diese Gemeinschaft des Malteser Ordens ihrer Besitztümer beraubt und das Anwesen als „staatlicher Besitz“ verkauft.
Gegen 1830 wurde es von der Familie Wangen von Geroldseck erworben.
Die neuen Besitzer restaurierten im Jahre 1849 den Turm am Eingang der ehemaligen Einfriedung und ließen dort eine schöne gotische Statue des Heiligen Johannes des Täufers aufstellen.
1853 veranlasste die Familie Wangen den Bau eines kleinen Jagdhauses auf der Nordseite der ehemaligen Gebäudegruppe. Der Gebäudetrakt im selben Stil, der nahe am Eingangstor an eine Konstruktion älteren Datums angrenzt, stammt aus derselben Zeit.
Das Schloss selbst mit der Giebelskulptur wurde 1857 erbaut.
Das Gut wurde vom Baron von Wangen wieder verkauft und wechselte mehrmals den Besitzer. Nach dem ersten Weltkrieg gehörte es einem Straßburger Kaufmann, dann ab 1923 einem aus Algerien stammenden Landbesitzer.
1930 kaufte ETTORE BUGATTI das Anwesen, das nur ein paar hundert Meter von seiner Fabrik entfernt war. Heute ist es Teil des Grundvermögens der Firma BUGATTI AUTOMOBILES SAS, einer Tochter des VW-Konzerns.

Dieser Artikel wurde basierend auf Unterlagen der Gesellschaft für Geschichte und Archäologie von Molsheim und Umgebung.
Guy S.

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Ce qui a été déjà inventé appartient au passé, seules les innovations sont dignes d'intérêt - Ettore Bugatti


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